Test: Aktivlautsprecher Focal Solo6 Be
Serie und stellt somit das Beste dar, was
zurzeit bei Focal produziert wird. Der
Hochtöner ist mit der revolutionären
Berylliumkalotte ausgerüstet, die zum
Aufwendigsten gehört, was der Laut-
sprecherbau
heutzutage
bietet.
Das
Metall ist nicht ganz unproblematisch
zu verarbeiten und natürlich sehr teuer.
Dafür bietet es im Vergleich zu allen
anderen Metallmembranen das beste
„Leichtbaupotenzial“ und die höchste
Schallgeschwindigkeit
im
Material.
Letzteres ist ein dicker Vorteil, weil die
Frequenz von Materialresonanzen di-
rekt von dieser Schallgeschwindigkeit
abhängt. Bei Beryllium bewirkt die
hohe
Ausbreitungsgeschwindigkeit,
dass
die
Membranresonanzen
weit
oberhalb des Audiospektrums auftre-
ten - die klassische N adel im Frequenz-
gang bei ca. 20 kHz fehlt also. Im Ge-
gensatz zu den Utopia-Be-Boxen aus
dem Heimbereich mit 25-mm-Hoch-
töner kommt in der Solo
6
Be die große
Variante der Berylliumkalotte mit der
28-mm-Membran zum Einsatz. Diese
ist geringfügig tiefer einsetzbar (hier
immerhin ab gut 2 kHz) und bietet vor
allem mehr Wirkungsgrad. Das ver-
schafft ihr ein Plus an Pegelreserven
und dem Monitor damit einen erwei-
In der Solo
6
Be steckt Focals Top-Hoch-
töner mit Beryllium-Inverskalotte. Hier
kommt die goße Version mit 28-mm-
Membran zum Einsatz
terten linearen Bereich. Der Utopia-
Tiefmitteltöner arbeitet ebenfalls mit
einer Membran, die von den Franzosen
kompromisslos auf Performance opti-
miert wurde. Sie besteht aus einem fast
vier Millimeter dicken(!) Schaumkern,
dessen Vorderseite mit hauchdünnen
Glasfasermatten abgedichtet ist. Die
Rückseite bleibt offen, was auf eine
Optimierung der Mitteltonfähigkeiten
hindeutet, denn die reinen Tieftöner
der Serie sind mit beidseitig geschlos-
senen Membranen ausgerüstet. Da-
durch, dass diese Konstruktion zum
größten Teil aus Luft besteht, gerät sie
bei aller Festigkeit recht leicht. Auch
die Dämpfung liegt weit über der von
Metallmembranen, was sich wieder im
Fehlen von unschönen Resonanzspit-
zen äußert.
Die
Solo
6
Be ist selbstverständlich
eine Aktivbox, weswegen wir sie ja
zur Begutachtung ausgesucht haben.
Sie verzichtet jedoch auf Features wie
einen programmierbaren
DSP
oder
(leider)
einen Digitaleingang. Ganz
studiomäßig geht es per symmetri-
schem XLR rein, die Verwendung von
Cinchkabeln ist per Adapter allerdings
problemlos möglich. Einzustellen sind
nur Bass- und Höhenlevel, dies aber
richtig, nämlich nicht über eine Mit-
tenfrequenz wie ein Equalizer, son-
dern mittels eines breitbandigen Fil-
ters, so dass die Tonalität nicht leidet.
Die elektronische Frequenzweiche hat
die beiden Chassis perfekt im Griff,
der Übergang funktioniert auch unter
Winkel optimal. Für die Verstärkung
sind zwei Endstufenzüge zuständig;
ein Blick auf die mit SMD-Bauteilen
vollgepackte Platine signalisiert, dass
hier einiger Aufwand getrieben wurde.
Der Hochtonzweig arbeitet in alther-
gebrachter
Class-A/B-Manier, wäh-
rend für die Tieftonendstufe verschie-
dene neue „Arbeitsklassenbuchstaben“
in Benutzung sind. Diese sind jedoch
Dank ihrer Effizienz kommt
die Endstufe ohne äußere
Kühlkörper aus. Die Aus-
stattung ist schlicht, aber
sinnvoll
Auch innen ist die Focal
sauber verarbeitet, sie
verfügt trotz der kleinen
W ände sogar über eine
Querverstrebung. Beim
Holztunnel am Gehäusebo-
den sind die Kanten strö-
mungsgünstig entschärft
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